"Das sind die berühmtesten Weine Italiens. Der Lagrima di Christo und ähnliche Weine aus den Cinqueterre in Ligurien; Vernazza und weißer Moscatino insbesondere aus dem italienischen Montefiaschone; Cecubum und Falernum aus dem Königreich Neapel sowie der Prosecco aus Istrien."
Aromatisch, leicht und blumig. Diese Eigenschaften beschreiben den Prosecco am besten. Dieser originelle Wein hat sich in Italien und überall auf der Welt vom regionalen Tischwein, der er ursprünglich war, zum Symbol für besondere Anlässe und Feiern gemausert. Er ist der meistverkaufte italienische Wein auf der ganzen Welt und übertraf 2014 sogar die Verkaufszahlen für Champagner. Dieser Erfolg ist noch nicht allzu lange her, hinter ihm verbirgt sich eine Geschichte voller Kuriositäten.
Neben diesem Spitzengebiet mit DOCG-Bezeichnung gibt es die DOC-Gebiet Prosecco Treviso, das der Ausdehnung der Provinz Venetien entspricht, und schließlich das gesamte Produktionsgebiet Prosecco DOC, das den größten Teil Venetiens und das gesamte Region Friaul-Julisch-Venetien umfasst. Die DOC-Klassifizierung gilt für folgende Provinzen: Treviso, Vicenza, Padua, Belluno, Venedig, Pordenone, Udine, Gorizia und Triest, mit der Unterzone Prosecco Trieste DOC.
Die geografische Lage des DOCG-Gebiets verbindet diesen Wein mit einer kleinen Stadt in der Nähe von Triest, welche Prosecco heißt und wonach dieser Wein wie die gleichnamige Burg nach dem ursprünglichen Produktionsgebiet benannt wurde. Es gab also eine Namensänderung, von der wir dank Fynes Morrison, einem englischen Forscher und Schriftsteller, wissen. Er schrieb diese Zeilen 1593 und zählte den Prosecco schon damals zu den berühmtesten Weinen Italiens:
Zwei für den Nordosten Italiens besonders typische Cocktails basieren auf Prosecco: der Hugo, der aus Bozen stammt und in den letzten Jahren immer populärer wurde, sowie der Spritz, der vielleicht berühmteste italienische Aperitif.
Eine der ersten Erwähnungen des Prosecco findet sich in der Naturalis Historia von Plinius dem Älteren, einer zum Teil naturwissenschaftlichen Abhandlung aus dem Jahr 77 nach Christus. Plinius lobte die Vorzüge des Prosecco und verglich ihn dabei mit dem "vino pucino", den Livia, die Frau des Kaisers Augustus, wegen seiner Heilkraft schätzte und der der Legende nach der Grund für die Langlebigkeit der Römerinnen war.
Im Laufe der Jahrhunderte dehnte sich das Produktionsgebiet sowohl nach Osten, nach Dalmatien, als auch nach Westen, nach Venetien, aus. Gerade in der Region Venetien, und insbesondere auf den Hügeln von Conegliano Valdobbiadene in der Provinz Treviso, fand der Prosecco sein ideales Produktionsgebiet und führte vor mehr als drei Jahrhunderten zum Anbau der Glera-Traube, die auch heute noch die dort am weitesten verbreitete Rebsorte ist.
In den letzten Jahren hat der Prosecco dank eines geschickten Produktmarketings, bei dem Qualität und Herkunftsgebiet herausgestrichen wurden, bei den Kunden international großen Anklang gefunden. Zweifellos hat aber auch das unternehmerische Geschick von Schaumweinproduzenten wie Valdo dazu beigetragen. Dafür genügt die Feststellung, dass der Prosecco seit einigen Jahren weltweit der meistverkaufte italienische Wein ist, wobei die steigenden Verkaufszahlen und die immer größere Beliebtheit weiterhin nach oben zeigen.
Die Glera-Trauben werden im September geerntet, sobald sie den richtigen Reifegrad erreicht haben. Diese Rebsorte ist sehr empfindlich, da die Trauben eine sehr dünne Schale haben. Es ist deshalb wichtig, die Vinifikation im Weinkeller von Anfang an sorgfältig zu überwachen. Sobald das Lesegut im Weinkeller ankommt, wird es eingemaischt. Der Traubenmost wird dann gefiltert und geklärt. Mit der Beigabe von Hefen startet die alkoholische Gärung als erster Gärprozess. Der Wein wird nun einige Wochen lang ausgebaut. Nach der Verkostung des Jahrgangs durch Önologen und der Festlegung des Verschnitts folgt die Sektbereitung, d.h. die zweite Gärung zum Schaumwein, welche die Bildung der Perlage zur Folge hat.
Ein Faktor für den Erfolg des Prosecco bei geselligen Anlässen ist zweifellos seine Vielseitigkeit bei der Kombination mit anderen Getränken.
"Filetstück" des Produktionsgebiets ist ein kleiner Hügel namens Cartizze in der Gemeinde Valdobbiadene. Hier wird der gleichnamige Spumante mit DOCG-Klassifizierung hergestellt. Die anderen wichtigen Lagen sind die sogenannten Rive, d.h. bestimmte Hügel, die sich durch die Qualität ihrer Trauben auszeichnen, aus denen limitierte und exklusive Schaumweine hergestellt werden können. Die ausgedehnteste Lage umfasst das gesamte Gebiet von Conegliano Valdobbiadene mit dem Zentrum Valdobbiadene, jener Gemeinde, in der sich die Valdo-Kellereien befinden.
Beim Prosecco Superiore DOCG wird der Schaumwein üblicherweise mit der Martinotti-Charmat-Methode hergestellt, bei der die Hefe direkt im Druckkessel hinzugefügt wird. Dies ist eine sehr heikle Phase, bei der die Achtsamkeit und Sorgfalt der Kellermeister von Valdobbiadene Maßstäbe gesetzt hat. Die Qualität dieses Prozesses kann nur durch die tägliche Kontrolle von Temperatur, Druck und organoleptischer Eigenschaften des Weins geprüft werden. Dank unserer Beharrlichkeit und Erfahrung können wir einen ausgezeichneten Wein abfüllen, der dann weltweit vertrieben wird.
Prosecco existiert sowohl als stiller Wein wie auch als Schaumwein. Das Gebiet mit DOCG-Bezeichnung hat sich auf die Herstellung von Schaumwein spezialisiert. Diese Schaumweine haben die nachhaltigste Perlage und stellen heute 97 % der Produktion dar. Damit besitzt die Region die höchste Konzentration bei der Schaumweinherstellung in Italien.
Der Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG ist strohgelb und kann in Intensität, Brillanz und Perlage variieren. Die Geruchs- und Geschmackseigenschaften reichen vom trockenen Typ, der herber und delikater ist, bis zum weichen Typ mit mehr Süße und intensiveren blumigen und fruchtigen Noten. Ein gemeinsames Merkmal ist die Leichtigkeit und Eleganz des Aromas, das sich am Gaumen harmonisch entfaltet. Der Alkoholgehalt liegt normalerweise bei 11 % und die ideale Serviertemperatur beträgt 6 bis 8 °C
Seine Frische und Unverfälschtheit passen bestens zu geselligen Runden. Er ist der ideale Begleiter bei feierlichen Anlässen, aber in Venetien trinkt man ihn gewöhnlich auch gerne zu Mahlzeiten.
Für die richtige Kombination ist die Restzuckermenge ausschlaggebend. Der Typus mit einem geringeren Restzuckergehalt, nämlich Brut und Extra Brut, ist frisch und blumig und daher perfekt für Vorspeisen, insbesondere für Fisch, Schalentiere oder Meeresfrüchte. Der Extra Dry-Typ, der etwas süßer ist, ist perfekt als Aperitif, kann aber auch mit weißem Fleisch, Aufschnitt und leichten Gerichten oder Gemüsegängen kombiniert werden.
Die Süße wird im Dry-Typ deutlicher spürbar und passt optimal zu Käse und Kuchen. Demi-Sec ist hingegen die süßeste Variante und eignet sich daher meist nur für Desserts und Obstsalate.
Beim Prosecco Superiore DOCG gibt es vier Grundvarianten, die nach dem Zuckergehalt des Weins eingeteilt werden. Bei steigendem Zuckergehalt sind dies Extra Brut, Brut, Dry, Extra Dry und Demi-Sec. Je nach Zuckergehalt variieren auch die Kombinationsmöglichkeiten. Brut und Extra Dry passen zum Beispiel sehr gut zu herzhaften Gerichten, während Dry und vor allem Demi-Sec eher für Desserts und zum Abschluss einer Mahlzeit geeignet sind.
Der passende Prosecco
Eine lange Tradition, die mit dem Anbaugebiet zu tun hat
Die Herstellung des Prosecco
Produktionsgebiet
Prosecco-Sorten
Eingeschaften des Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG